Peyronie

Worum handelt es sich bei einer Peyronie und wie kann diese behandelt werden?

Bei der Peyronie (Induratio penis plastica) handelt es sich um eine vergleichsweise häufige Erkrankung, die das männliche Glied betrifft. Sie ist häufig mit Scham behaftet und kann durch narbenartige Veränderungen in den Schwellkörperhüllen entstehen. Diese Veränderungen können zu einer sichtbaren Verkrümmung, Verhärtung oder Verkürzung des Penisschafts führen. Viele betroffene Männer bemerken eine Peyronie erstmals durch Schmerzen bei einer Erektion oder durch Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr.

Eine solche Erkrankung kann auch psychisch stark belasten, insbesondere wenn Scham, Beziehungsprobleme oder ein sozialer Rückzug hinzukommen. Es stehen verschiedene Behandlungsansätze zur Verfügung, die dazu beitragen können, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Konservative Behandlungen sind bei Peyronie oft die erste Wahl

In der frühen Phase einer Peyronie werden häufig konservative Therapieformen empfohlen. Ziel ist es, ohne Operation eine mögliche Besserung zu erreichen oder eine Verschlimmerung der Verkrümmung zu vermeiden.

Eine verbreitete nicht-invasive Methode ist die sogenannte mechanische Therapie. Dabei kommen Zug- oder Dehnungssysteme über einen längeren Zeitraum täglich zum Einsatz. Durch diese Behandlung kann das Gewebe im Penisschaft sanft gedehnt werden, was unter Umständen zu einer Verringerung der Verkrümmung und zu einer Verbesserung der Elastizität beitragen kann. Solche Systeme sind urologische Medizinprodukte und sollten ausschließlich nach fachärztlicher Beratung und Anleitung verwendet werden.

Ein Teil der Betroffenen berichtet nach mehrmonatiger, konsequenter Anwendung über Verbesserungen des Verkrümmungsgrades; die Ergebnisse sind jedoch individuell sehr unterschiedlich und nicht vorhersagbar.

Behandlung einer ausgeprägten Penisverkrümmung mit Medikamenten

Ergänzend zu konservativen Maßnahmen kann eine medikamentöse Behandlung erwogen werden. Dabei kommen unter anderem Pentoxifyllin, Vitamin E oder Kollagenase-Clostridium histolyticum (CCH) zum Einsatz. CCH wird als Enzympräparat genutzt, das auf das betroffene Gewebe einwirken und den Abbau verhärteter Strukturen unterstützen soll. Die Therapie erfolgt in der Regel durch Injektionen in die betroffenen Bereiche. Die Behandlungsergebnisse variieren deutlich; in Kombination mit einer mechanischen Therapie kann sich für einzelne Patienten eine zusätzliche Option ergeben. Die Entscheidung hierüber sollte stets gemeinsam mit einer Fachärztin oder einem Facharzt getroffen werden.

Operative Eingriffe: Wann eine Operation infrage kommt

Bei sehr ausgeprägten Fällen, in denen die Peyronie den Geschlechtsverkehr erschwert oder starke Schmerzen verursacht, kann ein chirurgischer Eingriff erwogen werden. Operationen können unter geeigneten Voraussetzungen zu einer Verbesserung der Verkrümmung führen, bergen jedoch – wie jede Operation – Risiken.

Mögliche Komplikationen sind unter anderem eine Verkürzung des Penisschafts, Erektionsstörungen oder Empfindlichkeitsveränderungen. Ein operativer Eingriff sollte deshalb sorgfältig abgewogen werden und wird in der Regel erst dann empfohlen, wenn konservative oder medikamentöse Behandlungen keine ausreichende Besserung bewirken konnten.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Es besteht keine Erfolgsgarantie; die Wirksamkeit einzelner Therapieansätze kann individuell unterschiedlich ausfallen. Bei Verdacht auf eine Peyronie oder anhaltenden Beschwerden sollte stets eine fachärztliche Untersuchung erfolgen.