Die Dreidimensionale Fußtherapie ist ein manuelles Verfahren, um Fußfehlstellungen im Säuglings- und Kleinkindalter zu behandeln. Besonders Kump- und Sichelfüße sollen mit Hilfe der Methode korrigiert werden, ohne dass dazu ein Gips oder eine Operation, wie bei herkömmlichen Verfahren, nötig ist. Die Dreidimensionale Fußtherapie eignet sich ebenso zur Behandlung von Knick- und Senkfüßen.
Das Konzept
Die Therapie wurde Anfang der 1990er Jahre von der Kinderphysiotherapeutin Barbara Zukunft-Huber entwickelt. In der Behandlung wird der Fuß in drei Dimensionen betrachtet: der Höhe, Tiefe und Länge. Diese neurophysiologische Behandlungsform geht dabei von der normalen Fußentwicklung bei Säuglingen aus. Nicht der aufrecht stehende Fuß eines Erwachsenen, sondern der spezielle Fuß des Säuglings wird somit zum Ausgangspunkt des Verfahrens. Bei Fehlentwicklungen werden Hüft- und Fußfehlstellungen vermutet, die zu Beginn der Behandlung vom Therapeuten diagnostiziert werden müssen. In der konservativen Krankengymnastik werden zur Behandlung Hüfte und Knie gestreckt und der Fuß wird zur Korrektur der Fehlstellung in der Einwärtsdrehung (Pronation) trainiert. Die Dreidimensionale Fußtherapie geht im Gegensatz dazu von der natürlichen Haltung des Säuglings aus, der Hüfte und Knie nach außen abspreizt.
Die Anwendung
Je nach Entwicklungsstand des Säuglings wird der Fuß bei der Behandlung durch den Therapeuten manuell gelockert und das Ergebnis anschließend mit einer Binde flexibel fixiert. Anders als bei der herkömmlichen Therapie mit einem Gips bietet die Binden-Technik dem Säugling weiterhin die wichtige Bewegungsfreiheit. Die Dreidimensionale Fußtherapie hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Ab einem bestimmten Schweregrad der Fehlstellung ist dennoch nach wie vor eine Operation notwendig.